Peps Persson

„Oh boy!“ Eine CD von Peps Persson ist für mich der Garant für gute Stimmung auf langen Fahrten – nicht nur durch Schweden! Die Mischung aus Reggae, Rhythm’n’Blues und Folk, meist versehen mit schwedischen Texten und vorgetragen in Peps‘ unverwechselbar breiten skånischen Akzent: Das ist so überraschend, mitunter lustig und abwechslungsreich, dass man die endlose Strecke glatt vergisst. Derart getragen von guter Musik wird die Autobahn dein Freund, und der Weg zum Ziel.

Peps Persson, in einer Aufnahme von 2008. Bild mit freundlicher Genehmigung von Steve Anderson, http://blog.steveanderson.se/

In Schweden nennen sie ihn „bluesmannen“. Obwohl Peps Persson mitnichten auf die Stilrichtung Blues festgelegt ist, begann für den Musiker doch alles mit den Mundharmonika-Künstlern aus Nordamerika – seine erste Inspiration. Peps Perssons Plattendebüt war 1968, heute ist der  „Grand old man“ des Blues in Schweden stolze 65 Jahre alt. Obwohl er selbst kein Rapper ist, gilt er durch seinen kreativen Einsatz der schwedischen Sprache als „godfather“ und Mentor der jungen, schwedischen Hip-Hop-Szene.

Zugleich führte Peps als einer der Ersten den Reggae nach Skandinavien ein. Nicht nur mit schwedischen Versionen von Bob Marleys Klassikern wie „Stir it up“ oder „Talkin Blues“ (den machte Peps kurzerhand zum „Snackelåt“); sondern auch mit eigenen „Sunshine-Songs“, die man am liebsten am Strand hören möchte: „Oh boy“ oder „Främmande“. Darüber hinaus reihte er sich mit Liedern wie „Hög Standard“ und „Falsk matematik“ in die Riege der politischen Songschreiber ein und aktivierte Tanzbeine mit rockigen Hits wie „Skaka kassaskrinet“ oder „Bom bom – sen blir det svart“.

Bereits in frühen Jahren seiner Musiker-Karriere gingen Peps‘ Texte vom Englischen ins Schwedische über. Eine Motivation dafür war sicherlich, dass er keine Kopie der schwarzen amerikanischen Bluessänger sein wollte – oder je sein konnte. Stattdessen besann er sich darauf, die Wirklichkeit mit seinen eigenen Worten – und somit eben in seiner Sprache – auszudrücken.

„Skånska“ lag dem aus Helsingborg Gebürtigen dabei näher als „Hoch-Schwedisch“. Zumal der skånische Dialekt in Sprachrhythmus, -melodie und Satzbildung dem Englischen nicht unähnlich ist. Damit passten die Worte auch wieder zu vielen ur-amerikanischen Blues- und Rockmelodien, die Peps verarbeitete.

Biographie und Discographie von Peps Persson bei Wikipedia oder unter Progg.se

Oder einfach mal ‚reinhören in eine seiner vielen, vielen CDs…

katgo, 16.6.2011

Fotograf Steve Anderson: http://blog.steveanderson.se/

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